Trevor Kidd
Trevor Kidd
Trevor Kidd geboren am 26. März 1972 in Dugald, Kanada
Nicht nur sportlich gesehen hatte Kidd das Zeug, zu einer der Lichtgestalten der kommenden DEL-Saison (2005/2006) zu werden - die Erfahrung von 397 NHL-Einsätzen für Calgary, Carolina, Florida und Toronto sowie die Teilnahme an den olympischen Spielen 1992 für das Team Kanada sprachen für sich. Auch in punkto Charisma hatte "Kidder" einiges zu bieten. Zu Recht genoss der Ausnahme - Torhüter das Image eines wahren Paradiesvogels. Weit über die NHL-Grenzen hinaus besaß der Familienmensch Trevor Kidd bei zahllosen Eishockeyfans gewissermaßen Kultstatus. Und das lag ganz bestimmt nicht nur an seinem stets eigenwilligen Frisur-Outfit oder dem grundsätzlich einzigartigen Design seiner Torwartmasken.
Insbesondere wegen seines humanitären Engagements - seine eigene Stiftung "Kidder's Kids" kümmert sich um sozial benachteiligte Kinder in Florida - gab den neuen Scorpions-Torwart eine ganz besonders positive Aura.
Nicht noch einmal wollte man sich selbst und den Fans eine derartige Zittersaison präsentieren und stellte eine Truppe zusammen, die bei der Konkurrenz schon im Vorfeld der Saison 2005/2006 für Diskustionstoff sorgte. Die Verpflichtung des Kult-Torhüters Trevor Kidd, der Sturm-Asse Marty Murray, Mike Green, Brad Tapper, Todd Warriner und Steve Guolla sowie die geballte NHL-Erfahrung des Top-Defenders Jeff Finley ließ die Erwartungshaltung in der Eishockey-Szene in ungekannte Sphären wachsen: die Qualifikation für die Playoffs galt als Pflichtprogramm. Viele ausgewiesene wie selbsternannte Fachleute meinten gar, der Kader sei für die Sicherung des Playoff-Heimrechts und damit einen Vorrundenrang zwischen 1 und 4 in die Pflicht zu nehmen. Und die Scorpions starteten tatsächlich atemberaubend in die Saison: lange Zeit zierte der Name Hannover Scorpions die Tabellenspitze der DEL, und aus einer ehemals grauen Maus der Liga war eine ernst genommene und respektierte Adresse geworden. Aber die Scorpions wären wohl nicht die Scorpions, hätten sie ihre Fangemeinde nicht ebenso überraschend wieder von "himmelhoch jauchzend" in "zutiefst betrübt" gestürzt. Das Team konnte seine anfängliche Qualität nicht konservieren, während die konkurrierenden Clubs immer besser zusammenwuchsen. Hinzu kam das den Scorpions alles andere als unbekanntes Verletzungspech, und schon fand man sich in gewohnten Regionen wieder. Bis auf Tabellenplatz 10 wurde die Gaudet-Truppe durchgereicht, und böse Erinnerungen an die Vorsaison wurden wach. Die Jungs jedoch bewiesen, dass man mit der entsprechenden Motivation nach einem durchschrittenen Tal auch wieder bergauf klettern kann. Am Ende der Punkterunde rangierten die Scorpions auf einem einigermaßen versöhnlichen 7. Platz und bescherten ihren Fans mal wieder das so lange ersehnte Playoff-Feeling. In einer an Spannung kaum mehr zu überbietenden Viertelfinalserie wurden die angesichts ihrer brillanten Vorrunde favorisierten Panther aus Ingolstadt über die volle Distanz von 7 Spielen um ihre Meisterschaftsträume gebracht. Die eigenen Träume vom Hochhalten des Potts wurden schließlich vom späteren Meister Eisbären Berlin in einer engeren als auf dem Papier mit 3:0 Siegen anmutenden Halbfinalrunde jäh beendet. Nichtsdestotrotz - mit dem Erreichen des Semifinals gelang den Scorpions nach fünf Jahren die Wiederholung des bislang größten Erfolges in der Clubgeschichte.